Was passiert, wenn die eigene Meinung unterdrückt wird?
Wenn ein Mensch im Gespräch mit anderen Menschen ständig erfährt, dass seine Meinung ggf. kein Gehör oder keine Beachtung findet, seine Meinung unterdrückt wird oder (in Diktaturen) gar abgestraft wird, bildet sich auf kurz oder lang eine Störung heraus.
Krank werden Menschen ebenfalls, wenn sie im Gespräch mit anderen und bei öffentlichen Äußerungen darauf achten müssten, vorsichtig mit ihren Meinungsäußerungen zu sein oder bloß keinen Anlass zu Abstrafung oder Bestrafung zu geben.
Dies hätte schlimme Folgen für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung sowie für die psychische Gesundheit, die über die Psychosomatik auch zu körperlichen Beschwerden und Krankheiten bis hin zu Tumoren führen kann.
Während dies bei Kindern zum Stottern, zu Entwicklungsstörungen und späteren Persönlichkeitsstörungen kommen kann, kann dies bei Erwachsenen zu Depressionen, Ängsten, Zwängen, psychosomatischen Leiden und körperlichen Krankheiten (Krebs / Tumore) kommen.
Eine Unterdrückung oder gar ein Verbot bestimmten Meinungen behindert die Selbstentfaltung und schadet der Psyche in einer höchst gravierenden Art, die einer Folter bzw. Körperverletzung gleichkäme.
Daher ist die Unterdrückung der freien Meinung verboten und die freie Meinungsäußerung geboten.
Sie wird in jedem seriösen demokratischen System gepflegt und gefördert, unabhängig von der Stärke der Divergenz diverser Meinungen. Auch der Geisteszustand der Betroffenen würde in eine problematische Schieflage geraten, insbesondere dann wenn Informationen zu verarbeiten sind, die der eigenen Selbstauffassung komplett zuwiderlaufen.
Es kommt dann nämlich zu kognitiven Dissonanzen, die mittel- und langfristig zu Störungen führen und krank machen.
Kognitive Dissonanzen
Als Kognitive Dissonanz bezeichnet man einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass ein Mensch mehrere Gedanken, Wahrnehmungen, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten hat, die miteinander nicht vereinbar sind. Informationen, Handlungen und Entscheidungen stehen dann nicht in Übereinstimmung mit den eigenen Überzeugungen, Gefühlen und Wertvorstellungen.
Kognitive Dissonanz kann auch dann vorliegen, wenn jemand Informationen bekommt, die ihn in seiner Meinung einschränken, ihn ausgrenzen, ihn als dumm oder unmoralisch dastehen lassen und ihm dies peinlich ist.
Kognitive Dissonanzen treten auch auf, wenn man sich konträr zu seinen Überzeugungen verhält, ohne dass es dafür eine logisch nachvollziehbare Rechtfertigung gibt.
Ganz besonders treten Sie auf wenn man seine eigenen Meinungen und Überzeugungen zurückhalten oder gar unterdrücken muss oder sich sogar entgegen seinen inneren Überzeugungen verhält.
Kognitive Dissonanz hat viel mit unserer Wahrnehmung, unserem Weltbild, unserer eigenen Überzeugung und unserem Glauben zu tun.
Nicht immer stimmt das, was wir glauben bzw. das, wovon wir selbst überzeugt sind, mit dem, was wir daraus resultierend erwarten und in unserer Umwelt dann vorfinden, überein.
Ist die Übereinstimmung von dem, was man tut und dem, was man eigentlich denkt und fühlt, längerfristig nicht vorhanden, kann dies entweder zu einer dauerhaften Änderung von Einstellungen und Verhalten führen oder (bei einer starken Ausprägung) das eigene Selbstkonzept, das eigene Weltbild und unsere bestehenden Glaubenssätze leidvoll in Frage stellen und krank machen.
Die stetige Abweichung des eigenen Erlebens vom vemeintlichen Erleben anderer kann ebenfalls zu einer Störung führen, ob es nun eine ist, unter der man leidet oder eine solche, die man selbst leider gar nicht mitbekommt. Dies ist zugleich der Grund, warum Meinungsfreiheit ein besonders schützenswertes und schutzwürdiges Gut ist. Daher gibt es das Grundrecht auf Meinungsfreiheit.